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Alpenfledermaus

Informationen zur Fledermausart

Steckbrief

Alpenfledermaus (Hypsugo savii) Allgemeines:
Die Alpenfledermaus (lateinisch Hypsugo savii) zur Familie der Glattnasen.

Lateinischer Name:
Hypsugo savii

Verbreitungsgebiet:
Der Name "Alpenfledermaus" bezieht sich auf die Tatsache, dass die Art erstmals in den Alpen entdeckt wurde und dort einen Großteil ihres Verbreitungsgebiets hat. Die Art kommt jedoch nicht ausschließlich in den Alpen vor, sondern ist in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Portugal und Spanien im Westen bis nach Zentralasien im Osten und von Südskandinavien im Norden bis nach Nordafrika im Süden.

In Europa ist die Art hauptsächlich in den südlichen und zentralen Regionen verbreitet und kommt bis in eine Höhe von etwa 2.500 Metern vor. Die Alpenfledermaus ist in der Regel in wärmeren Gebieten zu finden, insbesondere in mediterranen Lebensräumen, wie z.B. in Gebirgsregionen, in der Nähe von Flüssen, in Wäldern, in Weinbergen und in Gärten.

In Asien erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Alpenfledermaus über eine große Bandbreite von Gebieten, von der Türkei bis nach Kasachstan und China. Die Art bevorzugt ähnliche Lebensräume wie in Europa, wie z.B. in Gebirgsregionen, in der Nähe von Flüssen und in Wäldern. In einigen Teilen Asiens kommt die Art auch in städtischen Gebieten vor.

Lebensraum:
Die Alpenfledermaus (Hypsugo savii) bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen, von Wäldern und Flussufern bis hin zu städtischen Gebieten. Die Art ist jedoch in erster Linie auf wärmere Gebiete spezialisiert und bevorzugt mediterrane Lebensräume. In Europa kommt die Art hauptsächlich in den südlichen und zentralen Regionen vor, in denen die Winter mild sind und die Sommer heiß und trocken. In Asien ist die Alpenfledermaus in einer Vielzahl von Lebensräumen zu finden, von trockenen Steppen und Wüsten bis hin zu Waldgebieten.

Die Alpenfledermaus bevorzugt Gebiete mit ausreichend Deckung und Versteckmöglichkeiten, wie z.B. Baumhöhlen, Felsen, Mauern oder Gebäude. Sie nutzt auch gerne menschliche Strukturen wie Brücken, Tunnel und Gebäude als Schlaf- und Überwinterungsplätze. Ein wichtiger Bestandteil ihres Lebensraums sind auch Wasserquellen, da sie hier Insekten finden, ihre Hauptnahrungsquelle.

In Wäldern und anderen natürlichen Gebieten bevorzugt die Alpenfledermaus Bereiche mit dichtem Unterholz und ausreichendem Laub- oder Nadelbaumbestand, um tagsüber in Höhlen, Spalten und Baumhöhlen zu ruhen. In städtischen Gebieten bevorzugt die Art gut beleuchtete Gebiete, in denen sie Insekten in der Nähe von Straßenlaternen und anderen Lichtquellen finden kann. Sie nutzt auch Parks, Gärten und Friedhöfe als Lebensräume.

Die Alpenfledermaus ist eine sehr anpassungsfähige Art und kann auch in verschiedenen Agrarlandschaften und offenen Flächen leben. In diesen Gebieten nutzt sie landwirtschaftliche Felder und Weiden als Jagdgebiete, um Insekten zu fangen.

Die Alpenfledermaus ist auf geeignete Lebensräume angewiesen, insbesondere auf Gebiete mit ausreichend Nahrung, Verstecken und Überwinterungsmöglichkeiten. Habitatverlust und -veränderungen, insbesondere durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft und Urbanisierung, haben in einigen Teilen ihres Verbreitungsgebiets zu einem Rückgang der Populationen geführt. Um den Bestand der Art zu erhalten, ist es daher wichtig, geeignete Schutzmaßnahmen zum Erhalt ihrer Lebensräume zu ergreifen.

Aussehen:
Die Alpenfledermaus (Hypsugo savii) ist eine kleine Fledermausart, die eine Körpergröße von 4 bis 5,4 Zentimetern erreicht. Mit einer Spannweite von gut 22 Zentimetern und einem Gewicht zwischen 6 und 11 Gramm gehört sie zu den kleinsten Fledermausarten Europas.

Das Fell der Alpenfledermaus ist lang und weich. An der Oberseite ist es meist in einem hellbraunen bis dunkelbraunen Farbton gehalten. Die Unterseite des Fells ist heller und weißlich. Besonders auffällig sind die fast schwarzen Ohren und die Schnauze der Alpenfledermaus. Die Ohren sind relativ groß und abgerundet und dienen der Orientierung im Flug. Die Schnauze ist kurz und breit und enthält die Zähne, mit denen die Fledermaus ihre Beute fängt.

Die Flügel der Alpenfledermaus sind relativ lang und schmal. Sie sind dunkelbraun und haben eine glatte Oberfläche. Die Fledermaus nutzt ihre Flügel zum Fliegen und zur Steuerung im Flug. Besonders auffällig sind die langen Finger, die die Flughäute tragen und mit denen die Alpenfledermaus ihre Beute fängt.

Insgesamt ist die Alpenfledermaus ein zierliches und filigranes Tier, das sich durch sein dunkles Gesicht und die dunklen Flügel und Finger von anderen Fledermausarten unterscheidet.

Lebensweise:
Die Alpenfledermaus ist eine nachtaktive Art, die tagsüber in Verstecken wie Baumhöhlen, Spalten in Felsen oder Gebäuden schläft. Sie bevorzugt dabei Verstecke in der Nähe von Jagdgründen, um schnell auf Futtersuche gehen zu können.

Die Art ist eine Zugvogelart und zieht im Herbst in wärmere Gebiete, um den Winter zu überstehen. Die Alpenfledermaus kann dabei Strecken von bis zu 1.500 km zurücklegen.

Während der Winterschlafphase reduziert die Art ihren Stoffwechsel und ihre Körpertemperatur, um Energie zu sparen. Dabei kann die Körpertemperatur auf nur wenige Grad Celsius absinken. Die Alpenfledermaus hält ihren Winterschlaf oft in Höhlen, Bergwerken oder anderen schattigen, kühlen Orten ab.

Die Art lebt meist in Kolonien, die aus mehreren Dutzend bis zu mehreren hundert Individuen bestehen können. Innerhalb der Kolonien kommunizieren die Tiere durch Ultraschallrufe und Gerüche.

Die Alpenfledermaus ist eine langsam wachsende Art, die erst im Alter von 2-3 Jahren geschlechtsreif wird. Die Fortpflanzung findet im Sommer statt, wobei die Weibchen meist ein Junges zur Welt bringen.

Die Alpenfledermaus hat aufgrund von Lebensraumverlust und Veränderungen in der Landnutzung in vielen Teilen Europas mit einem Rückgang der Populationen zu kämpfen. Die Art wird daher von verschiedenen Naturschutzorganisationen als gefährdet eingestuft und unterliegt dem Schutzstatus der Europäischen Union.

Ernährung:
Die Alpenfledermaus (Hypsugo savii) ist eine insektenfressende Art und ernährt sich ausschließlich von fliegenden Insekten. Die Art jagt vorwiegend nachts, wenn die meisten Insekten aktiv sind.

Die Beutetiere der Alpenfledermaus umfassen eine Vielzahl von fliegenden Insektenarten, einschließlich Mücken, Fliegen, Käfern, Nachtfaltern und anderen Insekten. Sie ist jedoch keine Spezialistin und kann auch andere Arten von Beute jagen, wie z.B. Spinnen oder Schaben, die sie auf Blättern oder Ästen sitzend aufspürt.

Die Nahrungsaufnahme erfolgt in der Luft oder auch auf der Flucht, indem die Alpenfledermaus ihre Beute mit den Flügeln oder dem Schwanz greift und dann direkt verschluckt. Die Art bevorzugt Beutetiere, die sich in der Nähe von Baumkronen und Sträuchern aufhalten, da sie dort bessere Chancen hat, ihre Beute zu fangen.

Jagdverhalten:
Die Alpenfledermaus (Hypsugo savii) ist eine insektenfressende Art, die nachts jagt. Sie ist ein guter Jäger und nutzt verschiedene Techniken, um ihre Beute zu finden und zu fangen.

Die Art jagt hauptsächlich in der Luft und fängt ihre Beute mit Hilfe von Echoortungsrufen. Dabei sendet die Fledermaus hohe Frequenzen aus, die von Hindernissen und Beutetieren reflektiert werden. Anhand der Echos kann die Fledermaus Entfernung, Richtung und Größe der Beute einschätzen. Die Alpenfledermaus nutzt für ihre Echoortungsrufe Frequenzen im Bereich von 30 bis 120 kHz.

Die Alpenfledermaus ist eine agile und schnelle Jägerin und kann sich schnell in der Luft bewegen, um Insekten zu fangen. Sie nutzt dabei auch verschiedene Jagdtechniken, je nach Art der Beute und Umgebung. In offenen Flächen und über Wasserflächen fliegt sie oft in gerader Linie und fängt ihre Beute direkt aus der Luft. In Waldgebieten und anderen natürlichen Lebensräumen fliegt sie oft in Schleifen und nutzt das Unterholz und Bäume als Deckung und Hinterhalt.

Die Art bevorzugt fliegende Insekten wie Mücken, Fliegen, Käfer und Nachtfalter. Sie kann jedoch auch andere Arten von Beute jagen, wie z.B. Spinnen oder Schaben, die sie auf Blättern oder Ästen sitzend aufspürt.

Die Alpenfledermaus jagt allein oder in kleinen Gruppen von bis zu vier Tieren. Sie jagt vor allem in der Dämmerung und nachts, wenn die meisten Insekten aktiv sind. Während der Wintermonate, wenn die meisten Insekten inaktiv sind, hält die Art Winterschlaf.

Insgesamt ist die Alpenfledermaus eine effektive Jägerin, die sich an verschiedene Umgebungen und Beutearten anpassen kann. Ihre Fähigkeit, Insekten zu jagen, ist von entscheidender Bedeutung für das Ökosystem, da sie dazu beiträgt, die Insektenpopulationen zu regulieren.

Fortpflanzung:
Die Alpenfledermaus (Hypsugo savii) paart sich im Sommer und bringt im Frühjahr ein einzelnes Junges zur Welt. Die Paarung findet in der Regel im August oder September statt, wobei die Weibchen anschließend eine Samenpause einlegen und die Befruchtung erst im folgenden Frühjahr erfolgt.

Während der Paarung bilden sich in den Männchen Hoden, die mit Sperma gefüllt werden. Das Sperma wird dann im Frühjahr, wenn die Weibchen wieder empfängnisbereit sind, freigesetzt. Die Weibchen gebären dann im April oder Mai in Baumhöhlen, Felsspalten oder anderen Verstecken ihr Junges, welches nach der Geburt noch blind und nackt ist.

Die Jungtiere werden etwa 4-5 Wochen lang von ihren Müttern gesäugt und entwickeln sich dabei schnell. Bereits nach 2-3 Wochen beginnen die Jungen, flügge zu werden und erste Flugversuche zu unternehmen. Nach dem Säugen verlassen die Weibchen ihre Jungen oft für kurze Zeiträume, um zu jagen oder Wasser aufzunehmen.

Die Alpenfledermaus hat eine relativ geringe Fortpflanzungsrate, da sie erst im Alter von 1-2 Jahren geschlechtsreif wird und in der Regel nur ein Jungtier pro Jahr zur Welt bringt. Dies ist jedoch typisch für viele Fledermausarten, die eine langsame Fortpflanzungsrate aufweisen.

Die Fortpflanzung der Alpenfledermaus wird durch Verluste von Lebensräumen, Störungen von Winterschlafplätzen und den Einsatz von Pestiziden und anderen Umweltgiften beeinträchtigt. Daher sind Maßnahmen zum Schutz der Populationen notwendig, um langfristig den Fortbestand der Art zu gewährleisten.

Gefährdung:
Die Alpenfledermaus (Hypsugo savii) ist in vielen Teilen ihres Verbreitungsgebiets gefährdet. In Europa wird sie in der Roten Liste der gefährdeten Arten als "potenziell gefährdet" eingestuft.

Die Hauptbedrohung für die Alpenfledermaus ist der Verlust von Lebensräumen, insbesondere von Wäldern und Höhlen, die als Nist- und Winterschlafplätze dienen. Auch die Zerstörung von Fortpflanzungsstätten, wie Baumhöhlen oder Felsspalten, durch menschliche Aktivitäten und Infrastrukturprojekte beeinträchtigt die Populationen.

Zusätzlich sind Alpenfledermäuse durch den Einsatz von Pestiziden und anderen Umweltgiften gefährdet. Diese Substanzen können das Immunsystem der Fledermäuse schwächen und die Nahrungskette beeinträchtigen, da sie sich im Körper der Beute aufbauen können.

Maßnahmen zum Schutz der Alpenfledermaus umfassen die Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensräumen, die Schaffung von Nist- und Winterschlafplätzen, die Reduzierung von Pestizideinsätzen und die Aufklärung der Öffentlichkeit über den Nutzen und die Bedeutung von Fledermäusen für die Ökosysteme.

andere Lexika


Affen - Schnecken - Spinnen - Vögel - Fische